Jugendgruppe der Kreuzkirche: Radtour nach Prag

Veröffentlicht am 16.08.2011
in Redaktioneller Eintrag

Jugendgruppe der Kreuzkirche: Radtour nach Prag

Wie schafft man es, innerhalb von 5 Tagen mit dem Fahrrad von Ludwigsburg nach Prag zu kommen? Man steigt in Ludwigsburg in den Zug nach Crailsheim, steigt dort wieder aus und das erste Rad hat einen Platten. Kein Problem für unsere Jungs (wir waren eine Jugendgruppe von 9 Jungs und 5 Mädchen im Alter von 14-18 Jahren mit den Begleitern Carlo Bertsch und Pf. Martin Kreuser), der Reifen war in Kürze geflickt und wir konnten losfahren. Es ging gleich heftig los mit zwei steilen Bergen, bei denen wir Mädchen schon schieben mussten. Sollte das jetzt so weitergehen? Uns rutschte das Herz in die gepolsterte Radlerhose. Zu unserer Ehrenrettung muss man aber sagen, dass wir alle folgenden Berge fahrend geschafft haben.Wir haben viele verschiedene Arten von Bergen kennen gelernt: Kurze knackige, lange und steile sowie quälend langsam ansteigende Erhöhungen. Aber mit zunehmender Masse der Oberschenkelmuskulatur schafften wir alles. Die Nächte verbrachten wir auf Campingplätzen in Zelten. In Etzelwang gab es ein Freibad, das wir kostenlos benutzen durften, und in Pilsen lag er direkt an einem wunderschönen See, in dem wir uns am Abend super erfrischen konnten.Am 3. Tag dann die Krönung: Martin sagte zu uns, er habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute war, dass wir in einem Skilanglaufzentrum übernachten durften, die schlechte war, dass wir bis dorthin noch 12 km fahren mussten. “12 km“, dachten wir uns, “das schaffen wir ja locker!“ - aber diese 12 km gingen NUR bergauf, bis wir dann an der Silberhütte 816 m über NN ankamen und ziemlich geplättet waren.Nach den Isomatten-Nächten auf den Campingplätzen war das Schlafen in den Betten einfach himmlisch. Am nächsten Morgen kannte Martin keine Gnade und weckte uns frühzeitig. Querfeldein schoben wir unsere Räder rüber in den Böhmerwald, und waren in Tschechien angekommen. Durch 30 km kaum berührter Natur rollten wir auf Pilsen zu.Unsere Gruppe fuhr meistens in 2 Gruppen, die Jungs rasten vorne weg und wir Mädchen mühten uns, hinterher zu kommen. Aber die Jungs waren auch sehr ritterlich, sie haben uns Mädchen streckenweise das Gepäck abgenommen. Dadurch ging es leichter voran.Am Abend des 5. Tages haben wir dann Dank eines feschen tschechischen Radlerlotsen endlich unser Ziel erreicht: das Gemeindezentrum Jan Milic im Südosten Prags. Wir waren völlig fertig und hatten einen Riesenhunger. Gegessen haben wir sowieso wie die Mähdrescher: Zum Frühstück sollten wir schon so viel essen, bis nichts mehr rein ging, trotzdem hatten wir nach 2 Stunden auf dem Rad wieder Hunger. Gegen 12:30 Uhr gab es immer ein Vesper und nachmittags hat Martin jedem von uns ein süßes Stückchen spendiert. Abends auf den Campingplätzen wurde dann natürlich auf dem Gaskocher für alle gekocht!Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst unserer Gastgemeinde. Katharina Bommer und Stephanie Prescher spielten auf ihren Flöten, die sie noch in ihren Satteltaschen mitgenommen hatten und bekamen dafür viel Beifall. Weil der tschechische Pfarrer Michal Sourek auch perfekt Deutsch sprach, konnte der Gottesdienst zweisprachig gehalten werden. Er predigte über den Erzvater Isaak, der wie wir von Ort zu Ort gezogen war. Es kommt dabei nicht darauf, immer vorne dran oder erstklassig zu sein, sondern in der richtigen, von Jesus gewiesenen Spur zu bleiben.Selbstverständlich schauten wir uns auch die „goldene Stadt“ Prag an und hatten sogar eine deutsche Führung in der unterirdischen Altneu-Synagoge.An zwei Tagen radelten wir quer durch Tschechien bis nach Fürth im Wald und ließen uns dort in den Zug fallen. Stolz, erschöpft und, das muss hier leider auch erwähnt werden, stinkend, kamen wir am 9. Tag unserer Reise wieder in Ludwigsburg an.Mein Gesamtfazit: So eine Reise ist gut für die Muskeln und die Ausdauer, gut für die Stimmung und das Zusammengehörigkeitsgefühl und natürlich super für jede Menge Spaß und Action! :-)Fiona Kollmann / Pf. Martin Kreuser

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