Vergessenem Oratorium neues Leben eingehaucht

Veröffentlicht am 20.12.2005
in Ludwigsburger Kreiszeitung

Veröffentlicht am 20.12.2005


Vergessenem Oratorium neues Leben eingehaucht

Chöre singen 'Die Geburt Christi' in der Kreuzkirche - Publikum begeistert - Andrea Schneller begeistert Chor und Orchester für die Partitur - Orgel leitet reizvoll mit einem Zwischenspiel zum Choral über

(vA) - Nahezu vergessene Partituren hat Andrea Schneller, Kantorin der Auferstehungskirche, schon häufiger durch engagierte Aufführungen zum Leben erweckt. Mit großem Erfolg ist ihr dieses Kunststück nun auch mit dem Oratorium 'Die Geburt Christi' von Heinrich von Herzogenberg in der Kreuzkirche gelungen.
Das Meisterwerk von Heinrich von Herzogenberg hatte Andrea Schneller mit Hans Rudolf Krüger einstudiert. Gesungen wurde das Oratorium 'Die Geburt Christi' von den hochmotivierten Chören der Auferstehungskirche und der Paulus- Kantorei Stuttgart-Zuffenhausen.Mit von der Partie waren auch die Kinderchöre der Ludwigsburger Oststadtgemeinden sowie die Paulus-Sinfonietta.Heinrich von Herzogenberg hat sich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts als Komponist einen Namen gemacht. In dieser Rolle war er insbesondere in Leipzig und Berlin hoch angesehen.Seine Sinfonien und seine Kammermusik sind allerdings heute weitgehend in Vergessenheit geraten.Aus dem Jahr 1892 stammt sein Oratorium 'Die Geburt Christi'. Dieses Werk will die Weihnachtsgeschichte musikalisch so erzählen, dass die Zuhörer ins Geschehen einbezogen und zum Mitsingen animiert werden.Deshalb werden immer wieder Weihnachtslieder unter die farbigen Chöre und die Solobeiträge gemischt. Die Wirkung dieser Art der Komposition ist beeindruckend.So ist es reizvoll, wie die Orgel nach dem geradezu dramatischen Chor der Engel ('Ehresei Gott') mit einem Zwischenspiel zum Gemeindechoral überleitet.Andrea Schneller gelang es sichtlich, Chor und Orchester für die Partitur zu begeistern. Zum Erfolg der Aufführung trugen aber auch die hervorragend aufgelegten Solisten bei. Susanne Moldenhauer begeisterte mit ihrem Sopran, Silvia Kreuser mit ihrer Alt-Stimme sowie Forest Lee und Johannes Petz mit ihrem Tenor. Stephan Storck und Sebastian Bollacher überzeugten mit ihren Bassstimmen ebenfalls.Ausgesprochen gelungen kam auch die Zugabe 'Cantique de Noel' von Thilo Kalke daher. Dieses Stück wurde dem anwesenden Komponisten zu Ehren und weil das Publikum so stürmisch Beifall klatschte gleich zwei Mal aufgeführt.






Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung

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