Das Kinderparadies am Lochwaldgraben

Veröffentlicht am 29.09.2018
in Ludwigsburger Kreiszeitung

Das Kinderparadies am Lochwaldgraben

Stolz führt Paul den Besucher in den alten
Bauwagen. Zwar sind an diesem sonnigen
Herbsttag alle Kinder im Freien,
doch man kann ahnen, wie gemütlich es
dort drinnen bei Regen oder im Winter
sein muss. „Wenn es kalt ist, dann frühstücken
wir drinnen“, erklärt der Vierjährige.
Eine Biertischgarnitur und ein Holzofen
in der Ecke – das war’s im Wesentlichen.
Paul vermisst nichts – die meiste
Zeit ist er ja sowieso draußen.
Seit September bietet das evangelische
Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) der
Schlösslesfelder Kreuzkirchengemeinde
die Naturgruppe an, erklärt die Leiterin
der Einrichtung, Stefanie Schlosshauer.
Das Konzept gibt es im Prinzip schon seit
2008. Bisher haben die Kinder aber nur
einzelne Tage auf dem Grundstück am
Lochwaldgraben, der hinunter zum Neckar
führt, verbracht.
Den Tag drinnen zu verbringen – das
kommt für Paul und die anderen 14 Kinder
der Gruppe überhaupt nicht infrage.
„Selbst wenn es regnet, bleiben höchstens
drei der 15 Kinder im Bauwagen“,
erzählt die Erzieherin Claudia Weckerle,
die gemeinsam mit Ralf Bernsdorf die
Naturgruppe leitet. A und O sei die richtige
Kleidung. Dazu gehören auch Thermowäsche
und robuste Schuhe, sagt
Weckerle. Die Kinder sind alle sehr gut
ausgestattet – auch für den Winter. Das
sieht man gleich, wenn man auf das
Grundstück kommt. Ohne Probleme ließe
sich hier ein Werbespot für die großen
Trekking-Ausrüster drehen. Zwischen
den Eltern finde ein intensiver Austausch
statt, „die wissen immer, wo es grad welche
Angebote für gute Kleidung gibt“,
freut sich die Erzieherin.
Das leicht abschüssige Gelände der Naturgruppe
ist eine Mischung aus Spielwiese
und schwäbischem Obstbaum-
Stückle. Die Kirche hat es langfristig gepachtet.
Das Grundstück liegt sehr versteckt,
umgeben von hohen Büschen und
Bäumen. Neben dem Aufenthaltsbauwagen
gibt es noch einen Bauwagen für die
Spielsachen und weiteres Material. Dann
gibt es noch das Indianerzelt. Das war es
dann schon mit der Infrastruktur für diese
Naturgruppe. Natürlich geht es übrigens
auch beim Thema Toilette zu. Zwar
soll demnächst eine Biotoilette auf das
Areal kommen, bisher kommen die Kinder
aber auch ganz gut mit den Bäumen
und Büschen im hinteren Teil des Grundstücks
klar.

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