Evangelische Kreuzkirche steigt auf Öko-Strom um

Veröffentlicht am 01.08.2003
in Redaktioneller Eintrag

Veröffentlicht am 01.08.2003



Evang. Kreuzkirche steigt um auf Öko-Strom

Pilotprojekt gestartet

Muß eine Kirchengemeinde den billigsten auf dem Markt erhältlichen Strom kaufen? Auch wenn er aus Atomkraftwerken stammt, deren Abfall auch noch nach Jahrtausenden hochgiftig strahlt? Oder ist es ein Gebot der Vernunft und des Glaubens, zu ökologisch erzeugtem Strom zu wechseln?
Nach eingehender Information und ausführlicher Beratung hat der Hauptausschuß der Evang. Gesamtkirchengemeinde Ludwigsburg unter Vorsitz von Dr. Werner Philipps der Teilkirchengemeinde im Schlößlesfeld grünes Licht gegeben und den von den Schlößlesfeldern angestrebten Wechsel hin zu einem Öko-Strom-Anbieter genehmigt. Der Wechsel hat Pilotcharakter. Sollte sich die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Öko-Strom-Unternehmen LichtBlick nach einem Jahr bewähren, wird geprüft, ob nicht andere Einrichtungen der Gesamtkirchengemeinde ebenfalls dem Beispiel der Kreuzkirche folgen.
Den Wechsel mit auf den Weg gebracht hat Herbert Babel. Für ihn ist die Wahl des Stromanbieters eine Frage der Glaubwürdigkeit. „Wir können nicht von Bewahrung der Schöpfung reden ohne etwas dafür zu tun; zumal wir als Bürger und Konsumenten hier konkret Verantwortung zeigen können!“
Der in Kirche, Gemeindezentrum und Pfarrhaus künftig verwendete Strom kostet nur wenige Prozentpunkte mehr als konventionell erzeugter und dies nur weil der jetzige Stromanbieter der Kirchengemeinde eine Sonderkondition einräumt. Öko-Strom aber stammt zu 92% aus Wasser-und Windkraftwerken und zu 8 % aus Erdgaskraftwerken in Kraft-Wärme-Koppelung. Gerade der weitgehende Verzicht auf Strom aus Verbrennung fossiler Energieträger überzeugt den 1. Vorsitzenden der Kreuzkirchengemeinde Pf. Martin Kreuser. „Der extrem trocken-heiße Sommer zeigt einmal mehr, dass die Kohlendioxyd-Ausschüttung verringert werden muß. Jeder weiß es, kaum einer tut was. Zeichen der Umkehr sind dringend nötig!“
Für Andreas Hähnle, ebenfalls Mitglied im Stromausschuß der Kreuzkirchengemeinde, ist das eine Selbstverständlichkeit: „Wir wollen die Möglichkeiten, die der Gesetzgeber mit der Liberalisierung des Strommarktes eröffnet hat, sinnvoll nutzen und andere mit dazu einladen. Es wäre unverantwortlich, diese Chance verstreichen zu lassen.“
In gut schwäbischer Manier wurden Verantwortung gegenüber der Umwelt und Geld im Kirchengemeinderat gegeneinander abgewogen und entschieden. Die Gemeinde wechselt zum günstigsten Öko-Stromanbieter. Aber er darf pro Jahr maximal € 150.- teurer sein als der bisherige. LichtBlick unterschreitet diese Marge deutlich und ist darüber hinaus von der Stiftung Warentest mit Bestnoten versehen worden. „Ein Angebot, bei dem alles stimmt: Service, Preis und der Umweltschutz.“

Am Sonntag, 7. Sept. findet um 11 Uhr nach dem Gottesdienst in der Kirche im Brahmsweg 29 eine öffentliche Info-Runde zum Thema Öko-Strom statt.

Mehr Informationen auf der Internetseite der Kreuzkirche unter www.kreuzkirche-ludwigsburg.de.


<< Zurück zur Übersicht