Jugendgruppe der Kreuzkirche radelt nach Montbéliard

Veröffentlicht am 10.08.2010
in Redaktioneller Eintrag

Veröffentlicht am 10.08.2010

Jugendgruppe der Kreuzkirche radelt nach Montbéliard



10 Jungs und ein Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren waren mit Rad und Zelt eine Woche lang unterwegs. Zusammen mit Pf. Martin Kreuser und Kirchengemeinderat Carlo Bertsch besuchten sie die evang. Kirchengemeinde St. Martin in Ludwigsburgs französischer Partnerstadt.


„Auf nach Frankreich!“ hieß es nach der Andacht beim Start vor der Kreuzkirche, als sich bei schlechtem Wetter und Nieselregen der lang gezogene Radkonvoi in Bewegung setzte. Über den Enztalradweg und Maulbronn ging es nach Durlach auf den Campingplatz zum ersten Etappenziel. Schnell war klar, dass das Radfahren im Mittelpunkt stand, es jedoch auch Teil der Reise war, gemeinsam den Weg zu finden, miteinander die Campingausrüstung zu transportieren, sich zu verpflegen und zu kochen. Das war beim ungeheuren Appetit der jungen Sportler kein Kinderspiel! Am nächsten Tag ging es an der Staustufe bei Iffezheim über den „Vater Rhein“ nach Frankreich und weiter bis nach Straßburg. Die Stadt beeindruckte nicht nur durch das imposante Münster, sondern auch mit weltläufigem Flair und leckerem Flammkuchen. Nach einer weiteren Übernachtung in Muhlhouse folgte der sportliche Höhepunkt der Reise mit einer schweißtreibenden Tour über den Ballon d’Alsace, immerhin der höchste Berge der Vogesen. Umso grandioser war das Einrollen am Spätnachmittag in Montbéliard und das Ankommen in St. Martin.
Für die folgenden Tage war die Reisegruppe im Pfarrhaus von St. Maurice Colombier untergebracht und nächtigte um den Altar des dortigen Versammlungsraumes herum. Nach der anstrengenden Fahrt genossen alle den einfachen Komfort der Unterkunft und das ländliche Ambiente der Umgebung.



Am Sonntag leistete die Gruppe einen Beitrag zum Gottesdienst der evangelischen Christen in Montbéliard. Wegen der Ferienzeit waren nur wenig Besucher da. Sie waren dafür aber umso freundlicher und sehr interessiert. Es schloss sich eine ausführliche Gesprächsrunde an mit zwei Pionieren der Städtepartnerschaft Ludwigsburg – Montbéliard: Pf. i.R. Albert Eissler und seiner Frau Francoise. Sie war schon einmal Ludwigsburger Stadträtin und hat in den 60iger Jahren wesentlich mit dazu beigetragen, dass die junge Partnerschaft ihre Bewährungsprobe bestand. Anlässlich einer öffentlich inszenierten Beerdigung eines Ludwigsburger SS-Angehörigen kam es zu verständlichen Protesten von französischen Überlebenden der NS-Zeit. Besonnen Friedensfreunde auf beiden Seiten konnten die Wogen glätten und vermitteln.
Nach der geschichtlichen Lehrstunde wurde der herzliche Austausch bei frittiertem Fisch und Bergen von Speiseeis fortgesetzt. Am Montag ging es ohne Gepäck noch einmal auf die Räder. Ziel war die 50 km entfernte Wallfahrtskirche Notre Dame en Haut in Ronchamp. Nach einer knackigen Steigung kamen alle überwältigt auf dem natürlichen Aussichtsplateau an, auf dem die von Le Corbusier entworfene moderne Kapelle mit Licht ihrem Licht- und Schattenspiel in der Mittagszeit sehr beeindruckte.

Am letzten Tag trennte sich die Gruppe, denn eine Gruppe von ebenso sportlichen wie sparsamen Radlern strampelte 100 km bis ins Südbadische, um dort mit dem Baden-Württemberg- Ticket für schlappe € 5.80 nach Hause zu kommen, während der Großteil der Gruppe es vorzog, sogleich in Montbéliard in den Zug zu steigen.

Es war eine sehr gelungene Tour in herrlicher Landschaft mit interessanten Begegnungen und einer tollen Gemeinschaft!

Franziska Schubert (15 J. ) & Andreas Kreuser (16J. )

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