Kirchengemeinde unterstützt seit Jahren den Lern- und Spielclub

Veröffentlicht am 16.08.2004
in Ludwigsburger Kreiszeitung

 

Kirchengemeinde unterstützt seit Jahren den Lern- und Spielclub

Kreuzkirche finanziert mit regelmäßigen Spenden Mini-Job – Kinder sollen heimisch werden

(red)– Mehr als 20 000 Euro hat die evangelische Kirchengemeinde in Schlösslesfeld in den letzten fünf Jahren für den Lern- und Spielclub (LSC) gespendet. Die Kollekten ermöglichen es der diakonischen Einrichtung, einen Mini-Job zu finanzieren. „Am Anfang stand die Einsicht: wir müssen mehr für Kinder in unserer Stadt tun, die schlecht Deutsch können und Schulprobleme haben“, erinnert sich Pfarrer Martin Kreuser. „Es darf nicht sein, dass jemand abgehängt wird, bevor es überhaupt los geht!“ Dekan Hans-Frieder Rabus hatte bei seinem letzten Besuch vor sechs Jahren den wohlhabenden Schlösslesfeldern ins Gewissen geredet und sie aufgefordert, sozial aktiver zu werden. Die Gemeinde legte sich mächtig ins Zeug, und so wurde bei Gottesdiensten und Gemeindefesten, bei Kinderkleiderbazaren und Adventsmittagen verkauft und gesammelt, um zusätzlich zu den von Stadt, Land und Diakonie finanzierten 1,3 Pädagogen-Stellen für die 65 Kinder eine weitere feste Teilzeitkraft anzustellen. Beitrag für sozialen Frieden Christian Liebchen, Gärtnermeister und Vorsitzender der Kreuzkichengemeinde, hat das Projekt von Anfang an begrüßt und mit auf den Weg gebracht: „Ich lebe und arbeite in Ludwigsburg und bin froh, dass meine Kirchengemeinde einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des sozialen Friedens in unserer Stadt leisten kann.“ Die Leiterin des Lern- und Spielclubs Silvia Maier-Lidle betont, dass im vergangenen Schuljahr zeitweise bis zu 70 Kinder zu betreut wurden. Besonders stolz ist sie darauf, dass sie es bisher immer geschafft hat, ihr anvertraute Schützlinge durch die Hauptschul-Abschlussprüfung zu bringen. „Wir brauchen ein niederschwelliges und bezahlbares Betreuungsangebot für Kinder, die oft erst noch heimisch werden müssen in Deutschland“, sagt sie. Die von der Kreuzkirche finanzierte Teilzeitstelle konnte mit jungen engagierten Schulabgängerinnen besetzt werden, die ehrenamtliche Erfahrungen nun im Taschengeld-Job vertiefen konnten und die, wie Kerstin Haug (21), wichtige Erfahrungen für spätere Lehramtsstudiengänge gewonnen haben. Im Moment arbeitet mit Julia Ströble (19) eine frisch gebackene Abiturientin beim Lern- und Spielclub. Ihre ersten Erfahrungen: „Trotz der vielen Kinder auf engstem Raum ist der Umgang erstaunlich höflich und rücksichtsvoll. Was man für die Kinder tut, kriegt man von ihnen doppelt zurück. Ich finde es gut, dass sich der LSC gerade für Kinder am unteren Ende der schulischen Leiter besonders einsetzt. Konfirmanden helfen mit Aus dem Interesse der Kreuzkirche für die Kinder ist im Laufe der Jahre ein Netz partnerschaftlicher Beziehungen geknüpft worden. Alle Konfirmanden der Kreuzkirche besuchen jedes Jahr im Herbst in kleinen Gruppen einen Nachmittag lang den Club, um jüngeren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen.
Hilfe und Ünterstützung leistet auch der Förder- und Freundeskreis, und es vergeht kaum ein Tag ohne ehrenamtliche Unterstützung. „Wir machen weiter“, verspricht Pfarrer Kreuser.


Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung

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