Prälatin fordert: Müssen den Glauben neu bedenken

Veröffentlicht am 29.06.2005
in Ludwigsburger Kreiszeitung

 

Prälatin fordert: Müssen den Glauben neu bedenken

Vortrag von Gabriele Wulz in der Kreuzkirche

(vA) - 'Warum wir die Gemeinschaft der Glaubenden brauchen' - so hieß der Titel eines Vortrags der Ulmer Prälatin Gabriele Wulz. Sie sprach auf Einladung der 'Offenen Kirche' in der Kreuzkirche.
Die Prälatin erinnerte an die Worte des Evangelisten Lukas, der die Urgemeinde als Frucht des Pfingstwunders so beschrieb: 'Sie blieben aber beständig in der Lehre, der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.'
Wulst warnte davor, diese Worte idealisiert mit den Problemen der Gemeinden in der Gegenwart zu konfrontieren. Es gelte dagegen die Elemente urchristlicher Frömmigkeit neu zu bedenken.
Nicht obwohl, sondern weil Europa heute ein Krisengebiet des Glaubens genannt werde, gelte es, den Glauben neu zu bedenken, wozu die neue Orientierungshilfe der Landeskirche Hilfestellung geben könne, so Wulst.
Der derzeitige Streit um das ökumenische Mahl sei als Chance zu verstehen. Das Gebet weise immer vom Ich zum Mitmenschen. Ziel könne keine Mammut-Einheitskirche sein. Vielmehr sei Mut zu 'versöhnter Verschiedenheit' gefordert.
Die rege Diskussion im Anschluss zeigte, dass die Prälatin die richtigen Fragen zur richtigen Zeit gestellt hat. Darum will man im Herbst weiter nachdenken. Dann über den politischen Auftrag der Kirchen als 'Außenansicht des Christseins'.



Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung

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